Hoffentlich hält unser Damm!

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Hochwasseralarm auch in Großzössen und bei diesem „bescheidenen“ Wetter sind die Aussichten, wie im Rest von Sachsen, nicht gerade rosig.
Seit gestern wird die Lage rund um die Uhr von unserer FFW,

den Mitarbeitern der Talsperren-Meisterei, Mitgliedern der

IG „Neue-Helene“ e. V. und von Anwohnern beobachtet.

Die Wyhra steht gefährlich hoch und schon viele Male ertönten nachts und tagsüber die Sirenen. Noch halten Sandsäcke, die von den Einsatzkräften gefüllt und an den undichten Stellen verlegt wurden, das Schlimmste ab. Auch wird mit Getränken, heißem Kaffee und Essen für das leibliche Wohl der Helfer gesorgt, denn von ihrem Wohlbefinden hängt unsere Sicherheit ab. Die Großzössener Bevölkerung ist nicht als Gaffer oder „Fototourist“ unterwegs. Alle halten zusammen und helfen in bewährter Manier nach besten Kräften dort, wo ihr Einsatz notwendig ist. Unser Bürgermeister ist ebenfalls pausenlos und nicht nur bei uns im Einsatz. Er bangt ebenso wie jeder Einzelne hier darum, dass die Dämme halten, der Regen endlich aufhört und uns die Flutwelle nicht so schlimm wie in anderen Orten erwischt.
Die meisten Leute haben ihre Keller leer geräumt und ihre Notfalltaschen gepackt, falls es Großzössen doch noch schlimmer treffen sollte. Nicht das wir uns das wünschen, aber auspacken geht schneller und ist nicht so schlimm, wie unvorbereitet den Ort verlassen zu müssen. Hoffentlich hält unser Damm, dass keine Evakuierung stattfinden muss.
So richtig werden wir das aber erst gegen 2:00 Uhr wissen, wenn die vom Wetterdienst angesagte Flutwelle kommt. Zum Glück hat der Regen am Abend nachgelassen und bestärkt unsere Hoffnung auf Entspannung der Situation.
An dieser Stelle möchte ich allen Helfern schon mal ein herzliches Dankeschön sagen, denn sie sind ja genau wie wir, Einwohner unseres Ortes und werden von denselben Ängsten und Konsequenzen geplagt. Danke!!!

Johanna Landrock
IG „Neue-Helene“ e. V.

Dorffest Großzössen 2013

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Unser Dorffest 2013 sollten 3 tolle Tage in Großzössen werden. Leider gab es trotz der guten Vorbereitung durch unseren Verein etliche Pleiten wegzustecken, die teils „hausgemacht“, was die Benutzbarkeit des Platzes betraf und ab Donnerstag wetterbedingt eine Katastrophe waren. Weite Teile Deutschlands versanken im Regen und auch für uns machte der Wettergott keine Ausnahme.

Als der Himmel am Donnerstag sämtliche Schleusen öffnete, waren wir vorübergehend doch ein kleines bisschen ratlos und uns der Tatsache bewusst, außer der „Grünen Wiese“ keine Ausweichmöglichkeiten für Feste zu besitzen. Etwas Glück hatten wir dann doch, denn zum Festauftakt 18:00 Uhr wurde es trockener.
2 Ballen Stroh, gut im Zelt und auf dem Weg verteilt, leisteten gute Dienste gegen den schlimmsten Matsch. Sehr froh waren wir, dass wir in diesem Jahr ein etwas größeres Festzelt geordert hatten. Das erlaubte uns, Bierwagen und Cocktailbar im Zelt unterzubringen. Dies kam der guten Laune und der Feierlust unserer Gäste sehr entgegen. Fleißig wurden dem guten Essen und den diversen Getränken zugesprochen. Die Kinder erfreuten sich lieber beim Büchsenwerfen und „Spielzeug greifen“, denn der Schausteller Danny Herzberg aus Schildau war unverhofft mit einem Wagen vorbei gekommen. Zu den fröhlichen Discoklängen von DJ Olli tanzten die meisten und amüsierten sich auf ihre Weise bis weit nach Mitternacht.
Der Auftakt am Samstag war neben dem Glockengeläut der festliche Gottesdienst in unserer St. Nikolai - Kirche.
Im Festzelt gab es ein gemütliches Kaffeetrinken für alle, bevor die Kindertagsparty startete.
Zu Beginn begeisterten uns die kleinen Künstler des Kindergartens „Krümelwäldchen“, die mit ihren Erzieherinnen als Zirkusartisten auftraten. Verdient ernteten sie von allen einen ganz großen Applaus und an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Danke-schön für die tolle Darbietung. Betreut von unserer Jugendgruppe „Junge-Helene“ hatten alle Kinder unserer Gäste ihren Spaß beim Losen sowie den Geschicklichkeitswettkämpfen. Für jeden gab es anschließend einen kleinen Preis.
Fleißig wurden Lose für die Tombola (ohne Nieten) ver- und gekauft. 500 Preise, gespendet von unseren Großzössnern und einigen Firmen, warteten auf ihre neuen Besitzer.
Tim Seybold war der glückliche Gewinner unseres Hauptpreises, einem Fahrrad.
Mit Zauberquatsch und Schlangenshow unterhielten die „BONANAS“ alle großen und kleinen Gäste. Die Kinder wurden aktiv mit ins Programm einbezogen und hatten dabei viel Spaß. Sehr ansprechend waren auch die Showeinlagen der Tanzgruppe Pegau und ernteten verdient großen Applaus.
Fröhliche Stimmung herrschte im Zelt und auf dem Festplatz, als gegen 18:00 Uhr unser Bürgermeister Herr Graichen mit netten Worten unserem Fest einen guten Verlauf wünschte, den Bau des Feuerwehr- und Bürgerhauses ab diesem Herbst in Aussicht stellte und sich auch zur Freude vieler, Zeit für kleine Gespräche mit den Festbesuchern nahm.
Zu DJ Ollis Disco-Klängen wurde anschließend wieder kräftig das Tanzbein geschwungen und die Stimmung war schon ziemlich ausgelassen, als das Helene Fischer Double mit ihrer Darbietung begann. Eine Stunde lang bezauberte sie das Publikum mit ihrer schönen Stimme und der verblüffenden Ähnlichkeit zum Original.
Im Anschluss wurde von den Gästen wieder das Tanzbein geschwungen, bis es gegen 23:00 Uhr hieß: „Kommt alle raus, das Feuerwerk fängt an!“ Was wir da zu sehen bekamen war Klasse. Es gab viele „Ah-s“ und „Oh-s“ und alle sind sich einig, es war das beste Feuerwerk, das wir je hatten.
Nach dem Feuerwerk hatten wir noch einen extra Show-Akt. „Lara Croft“ legte in ästhetischer Weise einen Stripp hin, der sich gewaschen hatte. Die jungen Männer aus der ersten Reihe waren von dem schönen Körper völlig hingerissen und sich einig, dass sich schon deshalb das Kommen gelohnt habe.
Ollis Wunschmusikparty hielt dann die Gäste bis in die frühen Morgenstunden auf der Tanzfläche und in Stimmung, dass es eine Freude war. Leider wurde im Laufe der Zeit der Regen immer heftiger, das ausgelegte Stroh versank im Matsch und bot keinen Schutz mehr. Das böse Erwachen stellte sich aber erst Sonntagfrüh ein, als wir bewusst die Wetterlage und die Folgen für Mitteldeutschland registrierten. Während wir fröhlich gefeiert hatten, waren in unserer unmittelbaren Umgebung Orte wie Elstertrebnitz und Pegau vom Hochwasser überflutet worden. Ganz schlimm traf es auch unseren DJ Olli. Er wurde nach Hause gerufen, weil sein Grundstück ebenfalls vom Hochwasser getroffen worden war. Leider konnte er nichts mehr tun, das Wasser war schneller und hatte sein Haus überschwemmt.
Sein Helfer Weiko, hatte während Ollis Abwesenheit die Musikanlage übernommen, denn es war ja für den Sonntag außer einem Frühschoppen auch noch der musikalische Auftritt von „Mary“ aus Borna geplant. Sie begeisterte (die leider nur wenigen Gäste) mit Darbietungen quer durch ihr Repertoire von Schlager über Country bis zum Gassenhauer. So richtig zum Feiern war uns aber allen nicht mehr zumute. Also wurde beschlossen abzuräumen. Viele Hände packten mit an und Tische, Bänke usw. wurden zusammengeklappt, verstaut und zum Abtransport bereitgestellt. Der wichtigste Mann am Platze war „Basti“ erst mit dem Stroh und dann mit der Zugmaschine. Er musste sämtlichen Fahrzeugen aus dem Schlamm helfen, in dem sie gnadenlos feststeckten. Dafür ganz herzlichen Dank..
Wir danken auch allen Helene-Mitgliedern, ihren Ehepartnern und der Gruppe „Junge-Helene“ für die ehrenamtliche Einsatzbereitschaft und Mitarbeit beim Zeltauf- und -abbau, beim Essen- und Getränkeservice oder beim Erledigen der vielen anderen Aufgaben, die unser Fest, trotz des miesen Wetters, zu einem schönen Event werden ließen. Danke auch unserer Gemeindeverwaltung Neukieritzsch, der FFW Großzössen und den vielen Sponsoren für ihre großzügige Unterstützung, ohne die wir einige Dinge nicht hätten durchführen können. Danke an alle!

Johanna Landrock
IG "Neue-Helene" e. V.

Eröffnung vom "Helene-Platz" Platz der verlorenen Orte

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Am 17. Mai 2013 ging nach aufwändigen Vorbereitungen ein lang gehegter Wunsch unseres Vereins in Erfüllung. Mit vielen Gästen, von denen ein Teil aus den abgebaggerten Orten stammten, Gemeindemitarbeitern und Gemeinderäten aus Neukieritzsch, Mitgliedern der Geschichtswerkstatt, der IG „Neue-Helene“ e. V. und den Einwohner von Großzössen feierten wir die Übergabe und Namensgebung eines Platzes, der an die vom Tagebau Witznitz I und II devastierten Orte erinnern soll und unter dem Namen:
„Helene-Platz“ Platz der verlorenen Orte Aufnahme in die Mitteldeutsche Straße der Braunkohle erhalten soll. Deshalb befand sich unter den anwesenden Gästen auch der Vorsitzende des Dachverbandes der Mitteldeutschen Straße der Braunkohle e. V. Herr Professor Dr. Berkner, worüber wir sehr erfreut waren.
In ansprechender Form wurde die musikalische Umrahmung von Kindern des Musikvereins Neukieritzsch-Regis e. V. gestaltet.
Unser Bürgermeister eröffnete die kleine Feierstunde und begrüßte alle anwesenden Gäste. In kurzen Worten, schilderte er, wie der neuentstandene Platz in enger Zusammenarbeit der Gemeindeverwaltung Neukieritzsch, mit der Geschichtswerkstatt Neukieritzsch, der Interessengemeinschaft „Neue-Helene“ e. V. und der Stiftung lebendige Gemeinde entstanden ist. Ab heute soll das Areal als Parkplatz für Friedhofsbesucher und als Rastplatz für Fahrradausflügler dienen. Darüber hinaus soll es als Gedenk- und Informationsstätte an die sieben devastierten Dörfer Trachenau, Treppendorf, Witznitz, Kleinzössen, Hain, Kreudnitz und Teile von Neukieritzsch erinnern.
Frau Hallert von der Geschichtswerkstatt und Herr Bodenlos Vorsitzender der IG „Neue-Helene“ e. V. legten im Anschluss daran dar, welche Beiträge ihre Vereine zum Gelingen des Projektes beigesteuert haben, die auch von einigen „Ehemaligen“ mit Bildern und Erzählungen zur Dorfgeschichte unterstützt wurden. Mit den gesammelten Daten der Geschichtswerkstatt gestaltete Herr Hinz von der Firma dlos Kahnsdorf ansprechende Schautafeln, auf denen man in Wort und Bild einiges zur Geschichte der devastierten Orte erfahren kann. Acht gravierte Metalltafeln an den Gabionen im Außenbereich geben zum Einen Auskunft über den Namen jeden Ortes, dessen Ersterwähnung, zur Zahl der umgesiedelten Einwohner und zum Jahr der Devastierung, während auf einer Tafel die Beteiligten für die Gestaltung des Platzes benannt werden.
Krönender Abschluss des offiziellen Teiles war dann die Enthüllung der Tafeln an den Gabionen und im Pavillon, deren Gestaltung und Aussagekraft die volle Zustimmung der Anwesenden erhielten. Schon bald war ein buntes Stimmengewirr zu vernehmen und lustige Begebenheiten aus den Dorfgeschichten und zu den Bildern wurden ausgetauscht. Immer wieder hörte man: „Weißt Du noch…?“ oder „Mensch, dass ist doch…“ „Guck mal…“
Nahtlos ging es dann zum gemütlichen Teil über, denn zum Feiern gehören auch deftiges Essen und gute Getränke. Unser Verein hatte für Beides gesorgt und das topp Helene-Wetter lud ebenfalls zum längeren Verweilen ein. Gemütlich klang dieser ereignisreiche Tag aus.
Wir sind sehr stolz auf das Geschaffene und hoffen, dass es viele Gäste anlocken wird und in seiner ansprechenden Gestaltung sehr lange erhalten bleibt.
Allen Mitstreitern möchten wir für ihre aktive Beteiligung, die zum Gelingen des Projektes beigetragen hat, ganz herzlich danken.

Johanna Landrock
IG „Neue-Helene“ e. V.

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