„Großes Interesse für Bürgerhaus“

Interessengemeinschaft „Neue Helene“ will ehemalige Schule mit neuem Leben erfüllen




Großzössen. Die Interessengemeinschaft „Neue Helene“ bringt in den Neukieritzscher Ortsteil Großzössen neuen Schwung. Davon ist das Vereinsmitglied Andreas Bodenlos überzeugt. Wir sprachen mit ihm über die Arbeit seit der Gründungsveranstaltung im Mai des vergangenen Jahres und Visionen.
Frage: Was können Sie bereits auf Ihrer Habenseite verbuchen?
Andreas Bodenlos: Gegenwärtig gehören unserem Verein 29 Mitglieder an. Sie halfen zum Beispiel der Kindertagesstätte Neukieritzsch beim Umbau ihres Büros und unterstützten den Kindergarten Großzössen mit dieser und jener Spende. Wir organisierten einen Kaffeenachmittag für Senioren und ein erfolgreiches Schlachtefest. Gemeinsam mit der Gemeinde fand auch nach längerer Pause wieder ein Dorffest statt. Unser Verein hat zudem ein neues Outfit. Das widerspiegelt sich in einem neuen Logo, neuen Mitgliedsausweisen und einer neuen Homepage.
Welche Aktivitäten wollen Sie in diesem Jahr entwickeln, um die Gemeindeidentität zu fördern?
Am 1. April haben wir ein Osterfeuer im Rittergut geplant. Dabei unterstützt uns die Feuerwehr Großzössen. Für die Kinder wird es Knüppelkuchen geben. Für den 17. April ist ein Bingo-Abend im Gespräch. Das Dorffest vom 4. bis 6. Juni wird in diesem Jahr die Interessengemeinschaft „Neue Helene“ selbst in die Hand nehmen. Die Gemeinde will uns jedoch dabei unterstützen. In diesem Jahr soll es ein Treffen der ehemaligen Arbeiter der Brikettfabrik und der ehemaligen Bergleute geben. Dabei wollen wir uns neue Partner mit ins Boot holen, unter anderem den Kulturpark Deutzen. Am 30. Oktober haben wir ein Schlachtefest vorgesehen. Und mit einem Glühweinfest am 4. Dezember wollen wir das Jahr schließlich ausklingen lassen.
Wie kam es zu der Partnerschaft mit dem Kulturpark?
Wir sind mit Michael Wagner und Gudrun Jugel vom Verein Pro Regio ins Gespräch gekommen. Da zeigte es sich, dass es viele Anknüpfungspunkte für unsere beiden Vereine gibt. In den nächsten Tagen wollen wir einen Kooperationsvertrag unterschreiben. Darin wird enthalten sein, dass wir uns gegenseitig bei Veranstaltungen unterstützen.
Sie hatten kurzzeitig das Angebot, das Vereinsfest auszugestalten, zurückgezogen. Was war der Grund dafür?
Wir haben erfahren, dass die Lobstädter Straße in Großzössen bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig ist. Sie soll bekanntlich grundhaft ausgebaut werden. Deshalb haben wir Kontakt mit Bürgermeister Henry Graichen aufgenommen. Er versicherte uns, dass es am Dorffestwochenende eine Übereinkunft mit dem Baubetrieb geben wird, dass das Festgelände durch die Besucher erreicht werden kann. Das war uns wichtig, da unser Verein das finanzielle Risiko des Festes trägt.
Gibt es schon ein Programm zum Fest?
Soweit sind wir noch nicht. Allerdings gibt es die ersten Überlegungen. So sind am Freitagabend eine Disko und ein Festumzug mit den Hainer Seepiraten geplant. Am Sonnabend soll es ab 11 Uhr mit Vorträgen und Ausstellungen zum Bergbau und zum Neuseenland weitergehen. Musikalisch wird dieser Programmpunkt mit regionalen Klangkörpern abgerundet. Ab 14 Uhr wollen wir die Kindereinrichtungen unserer Gemeinde für ein kleines Programm gewinnen. Auch soll es einen Kinderflohmarkt und weitere Attraktionen für die Jüngsten geben. Am Abend spielt eine Band. Wir konnten die „Sixties“ aus Leipzig dafür gewinnen. Mit einem Feuerwerk wird dieser Abend lautstark zu Ende gehen. Am Sonntag wollen wir das Dorffest mit einem Frühschoppen ausklingen lassen.
Ihr Verein hat im November bei der Verwaltung Neukieritzsch ein Nutzungskonzept für ein Bürgerhaus in Großzössen eingereicht. Lohnt sich das für 480 Einwohner?
Mit vielen Bürgern sowie ortsansässigen Vereinen und Verbänden wurden schon Gespräche geführt. Wir riefen sie auf, an der Nutzungsgestaltung des Bürgerhauses mitzuwirken. Die Resonanz zeigt, dass ein sehr großes Interesse an dem Bürgerhaus bei den Einwohnern und den Vereinen nicht nur von Großzössen besteht.
Welche Vereine sind an einem Bürgerhaus interessiert?
Dazu gehören die Hainer Seepiraten, der TSV Lobstädt, Abteilung Karate und Tischtennis, der Anglerverein Großzössen, die Frauengymnastikgruppe und die Seniorengruppe Großzössen.
Gibt es schon konkrete Vorstellungen für das Bürgerhaus?
Wir haben der Verwaltung vorgeschlagen, die alte Schule von Großzössen dafür zu nutzen. Im Gespräch ist aber auch der ehemalige Hort. Letzterer ist noch im Eigentum der Gemeinde. Die Schule ist Eigentum der Firma Planen und Bauen GmbH in Bitterfeld. Das Gebäude steht seit einiger Zeit leer. Die Firma ist auch bereit, das Objekt an die Gemeinde zu verkaufen. Der Vorteil dieses Objektes besteht darin, dass es im Jahr 2000 saniert wurde und schnell nutzbar wäre.
Interview: Cornelia Braun