Bayerisches Schlachtfest mit Hintergedanken
Verein IG "Neue Helene" lud ins Bürgerhaus Kahnsdorf ein
Kahnsdorf. Wenn der Großzössener Verein IG "Neue-Helene" das Kahnsdorfer Bürgerhaus urbayerisch ausgestaltet, könnte man dies in Anbetracht der großen Leidenschaft seines
Vorsitzenden Andreas Bodenlos für den Bundesliga-Verein Schalke 04 durchaus als Kampfansage an die übermächtige Konkurrenz aus dem Süden deuten. Doch der Großzössener Bäckermeister gibt sich
realistisch. "Ich wage zu bezweifeln, dass ich noch einen Meistertitel meines Revierclubs miterlebe."
Wobei es auch in gewisser Weise einem Wunder gleichkommt, wie die IG"Neue-Helene", die am Sonnabend zu ihrem dritten Schlachtfest eingeladen hatte, dem Neukieritzscher Ortsteil neues Leben
einhaucht. "Seit der Gründung vor knapp zwei Jahren ist die Mitgliederzahl auf aktuell 51 gestiegen und ich meine, bei den Bürgern ein zunehmendes Interesse an der Entwicklung ihres Wohnortes zu
erkennen", so Bodenlos im Gespräch mit unserer Zeitung. Eine Entwicklung, die als weitere Marksteine die Anlage eines Parks samt Gedenkort für die dem Tagebau zum Opfer gefallenen Dörfer an der
Stelle der heutigen "Scharfen Ecke" sowie den Neubau eines Bürgerhauses vorsieht. Eine Entwicklung auch, die den Slogan "Willkommen in Großzössen" auf den neuen Ortseingangs- und
Ortsausgangsschildern nicht als hohle Phrase erscheinen lässt.
Willkommen hieß der Verein seine Gäste zum dritten Schlachtfest in Ermangelung einer entsprechenden Lokalität in Großzössen zwar im benachbarten Kahnsdorf, der Qualität des Angebotes indes tat
dies keinen Abbruch. Darin waren sich auch Ingeborg und Dieter Hofmann, die zu Fuß aus Neukieritzsch nach Kahnsdorf gelaufen waren, einig. "Wir haben das Schlachtfest im Vorjahr erlebt und
wollten in diesem Jahr unbedingt wieder dabei sein, weil zum einen das Preis-Leistungs-Verhältnis top ist und wir zum anderen die Aktivitäten des Vereins begrüßen", so die 59-Jährige. Wesentlich
einfacher als die beiden Neukieritzscher hatten es die Großzössener Schlachtfest-Besucher. Denn für sie hatte der Verein wie schon in den beiden Jahren zuvor einen Shuttleservice eingerichtet.
Roger Dietze
Weizenbier, Brez'n und Würschtl: Kellnerin Susann Eisert ließ keinen kulinarischen Wunsch der Schlachtfest-Besucher unerfüllt. Foto: Roger Dietze